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EU-Kommission entscheidet gegen Interessen der Bevoelkerung
28.01.2004

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



EU-Kommission entscheidet gegen Interessen der Bevölkerung

Zulassung von gentechnisch veränderter Maissorte
unverantwortlich



"Mit der heutigen Entscheidung der EU-Kommission, die
gentechnisch veränderte Maissorte Bt 11 der Firma Syngenta
zuzulassen, hat die Kommission gegen die Interessen der
KonsumentInnen gestimmt", so der Landwirtschaftssprecher der Grünen,
Wolfgang Pirklhuber. Die EU-Kommission hat damit erstmals seit fünf
Jahren wieder ein gentechnisch verändertes Lebensmittel zugelassen.
"Obwohl die gesundheitlichen und ökologischen Risiken dieser neuen
Technologie noch nicht ausreichend erforscht sind, geht die
Kommission und auch EU-Kommissar Fischler einmal mehr vor der
Gentech-Lobby in die Knie", kritisiert Pirklhuber. "Da in der EU
derzeit Zulassungsverfahren für etwa 30 Gentech-Sorten anhängig sind,
bedeutet diese Entscheidung einen Dammbruch für eine Welle von
Gentech-Zulassungen in der EU, für die die Mitgliedstaaten in keiner
Weise vorbereitet sind", kritisiert Pirklhuber. Bei Bt 11-Mais sei
weder das Allergierisiko experimentell analysiert noch seien
ausreichend toxikologische Untersuchungen gemacht worden, so
Pirklhuber.

Die Kommission sei zudem in mehrfacher Hinsicht säumig. So habe sie
bisher kein EU-weites Konzept für die Einrichtung gentechnikfreier
Regionen vorgelegt. Dasselbe gelte für die Frage der Haftung.

Hintergrund des Vorstoßes der Kommission ist eine Klage der USA gegen
die EU bei der WTO aufgrund des Zulassungsstopps für gentechnisch
veränderte Organismen in der EU. Dabei warnten selbst amerikanische
Wissenschaftler in einer kürzlich in Washington präsentierten Studie
vor der unkontrollierten Ausbreitung von gentechnisch veränderten
Pflanzen und Tieren, da die bisherigen Methoden der Eingrenzung nicht
fehlerfrei seien, so Pirklhuber.