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Arbeit


Sammelbericht des Ausschusses fuer Petitionen und Buergergerinitiativen
21.09.2016

Typ
Rede

Kategorie
RSS Feed Sonstiges



Sitzung: 25. Gesetzgebungsperiode Nationalrat 144. Sitzung am 21.9.2016


Tagesordnungspunkt: Sammelbericht des Ausschusses für Petitionen und Bürgergerinitiativen
Redezeit: 17.39 - 17.44.31


Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Meine Da­men und Herren! Die Kollegen Lipitsch und Gahr haben ja schon erwähnt, dass es im Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen noch immer Reformbedarf gibt, aber dass wir in der Arbeitsweise doch ein Stück weitergekommen sind – insofern erfolgt auch auf jeden Fall unsere Zustimmung zu diesem Bericht, weil wir in einigen wesentlichen Punkten Zuweisungen erreicht haben, nämlich an die Fachausschüsse, und in einigen wesent­lichen Punkten sogar Ergebnisse erzielt worden sind.


Meine Damen und Herren, lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit auch wieder an ei­ner Bürgerinitiative zeigen, wie weit und wie tiefgehend manchmal solche Bürgerinitia­tiven unser Haus bewegen, nämlich an der Bürgerinitiative zu TTIP und CETA, die wir schon vor einiger Zeit ins Haus bekommen haben. Diese hat auch eine Forderung be­inhaltet, nämlich nach einer parlamentarischen Enquete. Die haben wir letzte Woche hier abgehalten, und die war sehr, sehr interessant, konstruktiv, unter Beiziehung auch der Zivilgesellschaft und vieler Expertinnen und Experten.


Also man sieht, dass ausgehend von Forderungen von Bürgerinitiativen und Petitionen hier im Parlament sehr wohl auch weitreichende Anstöße kommen, und das finde ich ausgezeichnet. Bei der Gelegenheit auch noch einmal an den Vorsitzenden Michael Bernhard gerichtet: Diese positiven Impulse für unsere Arbeitsweise haben auch mit den Impulsen zu tun, die der Vorsitzende dann und wann gibt. Konkret waren das auch diese parlamentarischen Fachgespräche, die wir hatten, mit guten Experten aus ande­ren Regionen, das heißt aus anderen Ländern, aus anderen Parlamenten. Im Aus­tausch zu diesem Petitions- und Bürgerinitiativenrecht sehen wir, dass es noch gute Möglichkeiten gibt, dieses bei uns zu verbessern und zu vertiefen.


Ich hoffe, dass wir im Laufe der nächsten Sitzungen in diese Richtung auch zu konkre­ten Maßnahmen kommen, möglicherweise auch zu einer gemeinsamen Entschließung, was ich sehr begrüßen würde, wenn wir hier weiterkommen. Konkret geht es darum, dass man diese Hearings oder Ersthörungen von Petenten und Bürgerinitiativenvertre­tern in der Geschäftsordnung verankert, dass wir uns gemeinsam aus dem Ausschuss heraus für eine solche Verankerung in der Geschäftsordnung des Hauses einsetzen.


Ich möchte zum Schluss einige konkrete Beispiele anführen, die aus meiner Sicht sehr positiv waren, nämlich zum Beispiel die Petition den Uhudler betreffend. Auch dieses Problem, bei dem es um regionale Lebensmittel, um Interessen der regionalen Wirt­schaft geht, konnte gelöst werden: Der Uhudler ist – unter Anführungszeichen – „geret­tet“, die EU ist nicht drübergefahren. Wir haben es konstruktiv lösen können.


Ein weiteres Beispiel ist eine Bürgerinitiative, die, glaube ich, sehr wegweisend ist, näm­lich betreffend faire Lebensmittel, wozu wir auch eine Anhörung hatten. Wir haben sie dann dem Landwirtschaftsausschuss zur weiteren Behandlung zugewiesen, und ich muss sagen, die Bürgerinitiative ist wirklich engagiert. (Beifall bei den Grünen.) – Ja, richtig, das gilt der Bürgerinitiative! Warum? Weil sie gezeigt hat, dass das Engage­ment für Herkunftsbezeichnungen und regionale Produkte bis zu 10 000 Arbeitsplätze in Österreich schaffen kann, was mit einer Studie der Kepler Universität belegt wurde. Also ich denke, das sind ganz wichtige Impulse, die wir hier in den Landwirtschaftsaus­schuss mitnehmen.


Vorausschauend möchte ich noch sagen: Es waren auch gute zentrale politische For­derungen dabei. Ein Beispiel war die Frage der öffentlichen Ausschreibungen im Li­nienbusverkehr. Da geht es darum, dass die Bürgerinitiative die Anwendung des Best­bieterprinzips anstatt des Billigstbieterprinzips fordert. – Ja, natürlich, eine gewerkschaft­liche Initiative, sehr positiv, von uns auch unterstützt.


Ich sage nur eines: Im Rahmen von CETA, dem kanadisch-europäischen Freihandels­abkommen, müssen genau solche Sachen dann transatlantisch ausgeschrieben wer­den. Na das möchte ich sehen! Bei solchen Dingen wird es dann ordentlich zugehen, und da werden wir auch da und dort … (Zwischenruf des Abg. Scherak.) – Ja, Kollege Scherak, das ist so. (Abg. Scherak: Aber Bestbieter geht auch transatlantisch!) – Na­türlich ginge Bestbieter auch transatlantisch. Der Punkt ist nur, wenn sich ein auslän­discher Anbieter durch die Ausschreibungskriterien benachteiligt fühlt, dann haben wir das erste Schiedsverfahren im Bereich des öffentlichen Verkehrs.


Also Sie sehen, die Dinge sind nicht so einfach. Und wir werden zu CETA, davon bin ich überzeugt, auch noch die eine oder andere Initiative hier im Haus haben – von den Bürgerinnen und Bürgern. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)


 




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