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Fischler-Reformvorschlaege grundsaetzlich richtig - Ambitionierte Ansaetze leider aufgegeben
24.01.2003

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Fischler-Reformvorschlae grundsazlich richtig - Ambitionierte Ansätze leider aufgegeben

"Fischlers Reformvorschläge gehen zwar - entgegen den
Unkenrufen der ÖVP-Agrarlobby - in die richtige Richtung, allerdings
sind leider wesentliche Punkte wieder zurückgenommen worden",
reagiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber
auf die heutigen Aussagen von EU-Kommissar Fischler.

"Die geplante Entkoppelung der Direktzahlungen muss flankiert werden
durch eine Bindung der in den Betrieben geleisteten Arbeit. Die
Bindung der Prämien an die Arbeitskraft war im ursprünglichen
Vorschlag Fischlers auch vorgesehen, nun scheint er diesen positiven
Ansatz wieder rückgängig machen zu wollen", bedauert Pirklhuber.
Dadurch würden erneut die agroindustriellen Betriebe, die mit einem
hohen Rationalisierungsgrad und wenig Arbeitskräften auskommen, von
der Reform profitieren. "Ziel muss es sein, Arbeitsplätze im
ländlichen Raum zu halten und zu schaffen, eine ökologische
Wirtschaftsweise zu honorieren und eine hohe Lebensmittelsicherheit
zu gewährleisten", betont Pirklhuber.

Die Grünen sehen dringenden Handlungsbedarf für
Nachbesserungsvorschläge. Sie fordern einen Arbeitskräftebezug bei
den Förderungen, eine stärkere Umschichtung der Förderung in Richtung
ländliche Entwicklung und eine Abschaffung der EU-Exportsubventionen.
Eine verstärkte Förderung der Grünlandgebiete und eine Überarbeitung
der Fischler-Vorschläge zur Milchmarktordnung stehen ebenso auf dem
Forderungskatalog. "Die Bauern in den Grünlandgebieten wirtschaften
in der Regel ökologisch und waren im bisherigen Förderungssystem
krass benachteiligt", führt Pirklhuber.

Der Erfolg der Reform wird auch davon abhängen, wie die ökologischen
und Tierschutz-Standards definiert werden. Hier dürfe nicht der
kleinste gemeinsame Nenner die Orientierung sein. Dem Druck der
Agrarlobby müsse stand gehalten und es müsse eine ambitionierte
Ökologisierung der europäischen Landwirtschaft verfolgt werden,
betont Pirklhuber abschließend.