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Erzeugung von Bio-Ethanol hat katastrophale Energie-Effizienz
28.09.2007

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Erzeugung von Bio-Ethanol hat katastrophale Energie-Effizienz

VP-Agrarfunktionäre aus Gentechnik-Treibstofftaumel herausholen

"Der Übereifer von Minister Pröll bei Pflanzentreibstoffen ist aus ökologischer Sicht katastrophal, denn die Erzeugung von Bio-Ethanol weist eine sehr schlechte Energieeffizienz auf und das Ausmaß der in Österreich zur Verfügung stehenden Flächen ist stark begrenzt", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber. Es sei verantwortungslos, auf Importe zu setzen, weil für den Zucker und das Palmöl, das in unsere Energieproduktion geht, anderswo Regenwälder gerodet und wertvolle Ackerflächen für ärmere Menschen verloren gehen. Darüber hinaus seien Importe auch anfällig auf Preisschwankungen und daher nicht krisensicher, argumentiert Pirklhuber. "Die derzeitige Schwerpunktsetzung bei Biotreibstoffen in Österreich, nämlich die großindustrielle Produktion von Ethanol und Biodiesel in Anlagen über 50.000 Jahrestonnen Produktionskapazität sollte daher umgehend einer kritischen Überprüfung unterzogen werden", fordert Pirklhuber.

"Die Pflanzentreibstoff-Strategie muss in ein stringentes und sinnvolles Gesamtkonzept für die landwirtschaftliche Produktion eingebettet werden. Das wichtigste Ziel muss nach wie vor sein, eine ökologische und gesunde Lebensmittelproduktion zu sichern. Nur auf den verbleibenden Flächen sollten Energiepflanzen produziert werden", erläutert Pirklhuber. Vorrangiges Ziel sollte nicht sein, die Biotreibstoffproduktion zu maximieren, sondern u.a. auch Eiweißfuttermittel zu erzeugen, um den Import von jährlich 550.000 Tonnen Gentechnik-Eiweißfuttermittel zu ersetzen.

"Sehr besorgniserregend ist die Äußerung von Vizekanzler Molterer, dass im Bereich der Energiepflanzen auch über Gentechnik nachgedacht werden müsse", warnt Pirklhuber. Ähnliche Aussagen seien auch schon von anderen ÖVP-Bauernfunktionären wie Bauernbundpräsident Grillitsch und Kammerpräsident Wlodkowski geäußert worden. "Die Grünen werden alles daran setzen, gentechnisch veränderte Monokulturen für Pflanzentreibstoffe zu verhindern und die ÖVP-Agrarfunktionäre aus ihrem Gentechnik-Treibstofftaumel herauszuholen", kündigt Pirklhuber an. Diesbezügliche Anträge der Grünen im Parlament seien bereits eingebracht worden.