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Preismonitoring notwendig, aber nicht ausreichend für Lebensmittelkrise
21.04.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Preismonitoring notwendig, aber nicht ausreichend für Lebensmittelkrise

Beimischungszwänge müssen fallen

"Neben Getreide-Missernten, Spekulationen an den Rohstoffbörsen sowie der erhöhten Nachfrage nach Fleisch ist vor allem auch die weltweit dramatisch steigende Nachfrage nach Agrotreibstoffen eine Ursache für die starken Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber. Dahinter stehen spekulative Erwartungen im gesamten Agrobusiness und Flächenkonkurrenz zwischen Energiepflanzen und der Nahrungs- und Futtermittelproduktion. "Es ist nach den Warnungen von UNO und FAO vor Unruhen aufgrund der Lebensmittelkrise allerhöchste Zeit, den Weltagrarhandel zu reformieren. Hauptziel muss die Ernährungssouveränität und nicht der volle Tank sein", so Pirklhuber.

Die politisch forcierten Beimischungsziele von Pflanzentreibstoffen zu den fossilen Kraftstoffen auf EU-Ebene (5,75% bis 2010) und besonders auch in Österreich (10% bis 2010) haben einen regelrechten Boom ausgelöst, der unverantwortlich ist. Weder in Österreich noch in der EU sind die notwendigen Flächen vorhanden, um die Beimischungsziele erreichen zu können. Diese Ziele könnten nur durch massive Importe abgedeckt werden. - Importe aus den Entwicklungsländern, denen so die Fläche für ihre Ernährung entzogen wird. "Die Folge sind Umweltschäden, Monokulturen, verstärkter Pestizid- und Düngemitteleinsatz, Gentechnik-Einsatz, eine aufwändige Bewässerung für Energiepflanzen, negative Ökobilanzen, mangelnde Sozialverträglichkeit bis hin zu Landvertreibungen in den Entwicklungsländern", warnt Pirklhuber. Hinzu komme noch die fehlende Wirtschaftlichkeit vieler Agrosprit-Anlagen. Pirklhuber fordert Minister Pröll auf, "nicht weiter starr an seinen Beimischungszwängen festzuhalten, sondern auf den Boden der Realität zurückzufinden. Es ist unfassbar, dass Österreich weiterhin bis 2020 sogar ein Beimischungsziel von 20% verfolgt und damit über das EU-Ziel noch weit hinausschießt".