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Grüner Bericht belegt Versagen der ÖVP-Agrarpolitik
17.09.2008

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



Grüner Bericht belegt Versagen der ÖVP-Agrarpolitik

Stagnation im Biolandbau, Ungerechte Fördervergabe, Abwanderung aus der Landwirtschaft

"Es ist ein Alarmsignal, dass sich die Anzahl der geförderten Biobetriebe gegenüber dem Vorjahr um 157 auf 19.829 Betriebe verringerte, das sich mit falschen politischen Weichenstellungen begründen lässt", kommentiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber den aktuellen Grünen Bericht 2008 über die Lage der österreichischen Landwirtschaft. Eine Ursache ist die Kürzung der Förderungen für Biobetriebe im neuen Agrarumweltprogramm ÖPUL. Biobetriebe bekommen im Vergleich zum vorigen Agrarumweltprogramm für die Maßnahme "Biologische Wirtschaftsweise" um zehn Prozent weniger, zusammen mit dem Entfall der Grundförderung kommt es bei einzelnen Betrieben zu Kürzungen um bis zu 30 Prozent und mehr. "Geht man davon aus, dass Minister Pröll im Bio-Aktionsprogramm das Ziel anpeilt, den Anteil von Bioflächen an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche bis 2010 auf 20 Prozent zu steigern, dann sind unter den derzeitigen Bedingungen die Aussichten nicht gerade rosig, dieses ohnehin bescheidene Ziel zu erreichen", so Pirklhuber. Derzeit bewirtschaften die Biobetriebe rund elf Prozent des Ackerlandes.

"Für die beste Qualität von Lebensmitteln und aus Gründen des Klimaschutzes muss der Biolandbau zum Leitbild der österreichischen Agrarpolitik werden", fordert Pirklhuber: Der Biolandbau verbraucht um ein Drittel weniger Energie als konventioneller Anbau. Der CO2-Ausstoß ist sogar um bis zur Hälfte geringer, vor allem durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel und importierte Futtermittel. Die Grünen werden sich in der kommenden Legislaturperiode dafür einsetzen, dass die Förderung für die Biobetriebe voll ausgeschöpft und die Entwicklung von Bioregionen forciert wird.

Der Grüne Bericht belegt einmal mehr, wie ungerecht und ökologisch wenig zielgenau die Agrarförderungen in Österreich verteilt werden. Im unteren Bereich wurden 37,5% der Betriebe mit lediglich 7,5% des gesamten Förderkuchens abgespeist, ihre durchschnittliche Förderung betrug 2.128 Euro pro Betrieb. Hingegen erhielten im oberen Bereich 14,6% der Betriebe 44% vom Förderkuchen mit Förderungen über 50.000 Euro, über 233 Betriebe über 100.000 Euro jährlich. Unter anderem führe auch diese unausgewogene Verteilung der Mittel dazu, dass Wettbewerbsverzerrungen entstehen und zwischen 1995 und 2005 nahezu 50.000 Betriebe aufgeben mussten und Arbeitsplätze im ländlichen Raum verloren gingen. "Wir setzen uns dafür ein, dass die Verteilung der Agrarförderungen für kleinere, mittlere und ökologisch wirtschaftende Betriebe verbessert wird", betont Pirklhuber abschließend.