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EU-Agrarminister versagen bei aktuellem Milchmarkt-Desaster
26.05.2009

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Agrarpolitik



EU-Agrarminister versagen bei aktuellem Milchmarkt-Desaster

Maßnahmen greifen zu kurz - Überproduktion bei Milch muss gestoppt werden

"Die von Bundesminister Berlakovich gepriesenen Maßnahmen zur Lösung der Milchkrise sind leider nicht geeignet, den europäischen Milchmarkt nachhaltig zu sanieren", kommentiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen Wolfgang Pirklhuber die Ergebnisse des Agrarministerrats in Brüssel.

"Die Milchmarktpolitik muss grundsätzlich geändert werden. Wir fordern eine aktive Milchmengensteuerung in der Hand der Milchbäuerinnen und -Bauern und nicht der Milchindustrie. Die geplante schrittweise Ausweitung der Quote muss umgehend beendet werden, um den Markt dauerhaft zu entlasten und die Überproduktion bei Milch zu stoppen. Nur wenn die Milchmenge an den tatsächlichen Bedarf angepasst wird, kann ein kostendeckender und fairer Preis erreicht werden. Mittelfristig muss es Ziel der Agrarpolitik sein bäuerliche Liefer- und Produktionsrechte an die betriebliche Futterbasis zu koppeln. Wir wollen keine agrarindustrielle Milcherzeugung mit Millionen Tonnen von importierten Gentech-Futtermitteln, sondern Milch aus bäuerlichen Grünland-Betrieben, die kreislauforientiert wirtschaften", fordert Pirklhuber.

Pirklhuber kritisiert erneut, dass die Agrarminister an der Krise schuld seien, weil sie die schrittweise Ausweitung der Milchquote und ihr Auslaufen im Jahr 2015 beschlossen hatten. "Die EU-Agrarminister haben die Milchbetriebe sehenden Auges in diese Existenzkrise geführt, um der Industrie zu dienen und Exportmärkte zu erobern." Der nunmehr beschlossene Ankauf und die Einlagerung von Butter und Magermilchpulver(Intervention) sowie die Exporterstattungen sind untaugliche Rezepte von vorgestern. "Das Vorziehen des Auszahlungstermins von Prämien und Ausgleichszahlungen ist zwar positiv zu vermerken, ist jedoch wenn überhaupt nur eine kurzfristige Überbrückungsmaßnahme und nicht geeignet, die schwere Existenzkrise der Milchbetriebe dauerhaft zu lösen", so Pirklhuber und weiter: "Das in Kürze neu gewählte EU-Parlament wird nach Inkrafttreten des EU-Reformvertrages auch im Agrarbereich die volle Mitentscheidung bekommen. Damit lebt die Chance, dass eine echte Reform der EU-Milchmarktpolitik im Interesse der Bäuerinnen und Bauern als auch der KonsumentInnen auf Schiene kommt."