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Gentechnikfreie Regionen müssen erster Schritt für ein Gentechnikfreies Europa sein
12.07.2010

Typ
Presseaussendung

Kategorie
RSS Feed Lebensmittelsicherheit



Gentechnikfreie Regionen müssen erster Schritt für ein Gentechnikfreies Europa sein

Warnung an EU-Kommission: Kampf gegen Gentechnik-Zulassungslawine geht weiter

"Statt weiterhin für die beschleunigte Zulassung von GVO-Pflanzen einzutreten, wäre es an der Zeit, dass die EU-Kommission endlich die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in Europa ernst nimmt. Die Gemeinsame Lebensmittel- und Agrarpolitik der EU nach 2013 muss "Gentechnikfrei" werden", fordert Wolfgang Pirklhuber, Sprecher für Lebensmittelsicherheit der Grünen, anlässlich der für morgen angekündigten Vorschläge der EU-Kommission zum Selbstbestimmungsrecht der gentechnikfreien Regionen.

"Dass unser Weg, die europäische Landwirtschaft frei von Gentechnik zu erhalten, richtig ist, beweisen immer mehr Fakten. Einerseits ist der ohnehin marginale GVO-Anbau in Europa rückläufig, andererseits zeigen zahlreiche Studien, dass die Praxis der Agro-Gentechnik mehr Probleme erzeugt, als sie zu lösen vorgibt", argumentiert Pirklhuber.

Eine aktuelle Studie aus den USA "Impacts of Genetically Engineered Crops on Pesticide Use: The First Thirteen Years" von Charles Benbrook, vom US-Organic Center verglich den aktuellen Pestizid-Einsatz der US-Agro-Genechnik-Landwirtschaft mit konventionellem Landbau. Für 2008 betrug der Mehreinsatz von Pestiziden auf den Gentechnik-Kulturen bis zu 26 Prozent pro Hektar.

Die Studie geht davon aus, dass diese Steigerung beim Pestizid-Einsatz durch die Zunahme an Unkraut-Resistenzen verursacht durch das Monsanto Pestizid Roundup auch weiterhin steigen wird. Darüber hinaus lassen sich enorme Preissteigerungen für das Gentechnik-Saatgut feststellen. GVO-Soja-Saatgut wurde zwischen 2001 bis 2010 um 230 Prozent teurer. GVO-Maissaatgut kostet rund 70 Prozent mehr als konventionelles Maissaatgut.

"All diese Fakten machen klar: Das Selbstbestimmungsrecht der Regionen ist zwar ein wichtiger Etappen-Erfolg des jahrelangen gemeinsamen politischen Kampfes für das Recht auf Selbstbestimmung und Gentechnikfreiheit in Europa. Jetzt geht es aber darum nicht auf halbem Weg stehen zu bleiben. Die Erfolge der letzten Jahre dürfen nicht zum Pyrrhussieg verkommen. Die gesamte europäische Landwirtschaft muss gentechnikfrei werden", fordert Pirklhuber und warnt die EU-Kommission eine raschere Zulassung der GVO-Pflanzen durchsetzen zu wollen.

"Die Grünen werden gemeinsam mit der Umweltbewegung weiterhin massiv dagegen ankämpfen, dass auf EU-Ebene Gentechnikprodukte am laufenden Band und ohne vorsorgeorientierte Risikoabschätzung zugelassen werden. Pollen und Bienen machen an den Grenzen nicht halt. Die einzige Barriere, die wirklich Sinn macht, ist der Atlantik. Ziel unserer politischen Arbeit bleibt daher eine EU-weit gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion", betont Pirklhuber.